Ein Verein mit Geschichte
Seit 1968!
Ursprünglich als Zusammenschluss Wasserburger Kunstschaffender begriffen, gründete sich der Verein auf Initiative Alexander Hatzls (* 1941 † 2018) im Jahr 1968. Die von ihm vorgeschlagene Vereinsbezeichnung „Circulus Amicorum Wasserburgensis“ spiegelt die Vision eines sich gegenseitig inspirierenden, unterstützenden und im Austausch begriffenen kreativen Künstlerkollektivs wider, konnte sich jedoch gegenüber dem letztlich gewählten Namen „Arbeitskreis 68 Künstlergemeinschaft Wasserburg am Inn e. V.“ nicht durchsetzen. In Anlehnung hieran wählte Hatzl daraufhin „C. A. Wasserburger“ als sein eigenes Künstlerpseudonym.
Anfangs waren ausschließlich die als KünstlerInnen tätigen Vereinsmitglieder stimmberechtigt. Durch die wachsende Zahl passiver Mitgliedschaften fasste man bald den Entschluss, allen Mitgliedern ein volles Stimmrecht zu gewähren. So ist der – im Sprachgebrauch üblicherweise als AK68 bezeichnete – Verein zwar nach wie vor eine Gemeinschaft von Kunstschaffenden, hat sich indes im Laufe der Jahre zusätzlich in Richtung eines klassischen Kunstvereins entwickelt.
Noch vor der offiziellen Vereinsgründung veranstaltete das von Hatzl angeregte Künstlerbündnis seine erste „Große Kunstausstellung“ im großen Saal des Wasserburger Rathauses. Im Vorwort zum Katalog der im Jahr 1969 folgenden zweiten Ausstellung mit diesem Format schrieben die Gründungsmitglieder Alexander Hatzl und Boidl Wagenstetter:
„Sie versteht sich weder als Totenkammer verflossener Institutionen noch als Museum auf Zeit. Sie soll ein Treffpunkt werden für alle, die etwas von Gegenwart und Zukunft erwarten, die mitgestalten wollen.“
Im Sinne dieses Credos erhielt die Ausstellung eine beachtliche öffentliche Resonanz und findet seitdem jährlich statt – immer noch in den historischen Räumlichkeiten des Rathauses, aber auch im vom Verein im Jahr 1970 angekauften eigenen Gebäude, dem Ganserhaus. Nach einer Renovierung befindet sich hier seit 1975 die Galerie des Vereins, in welcher pro Jahr mehrere Ausstellungen sowohl von regional als auch überregional wirkenden KünstlerInnen zu sehen sind. Seit Anfang der 1980er Jahre präsentiert der AK68 zudem eine jährliche Mitgliederausstellung. Daneben wurde im Jahr 1988 anlässlich der Wasserburger 850-Jahr-Feier ein Skulpturenweg entlang der Innschleife als ein dauerhaftes Projekt von Kunst im öffentlichen Raum eingeweiht.
Gleichzeitig zur Großen Kunstausstellung im Rathaussaal, fanden in der Galerie im Ganserhaus Ausstellungen national und international bedeutender zeitgenössischer Künstler statt. Günther Uecker 1984, Daniel Spoerri 1985, Hannsjörg Voth 1989, Tony Cragg 1993, Jan Voss 1994, Magdalena Jetelova 1995, Gunther Damisch 1996, Erich Hauser 1997, Werner Knaupp 1999, Herbert Achternbusch 2003 und zudem Einzelausstellungen von Nils-Udo 2002, Hermann Nitsch 2004, Wolfgang Flatz 2010 und Bernd Zimmer 2013.
Chronik
1968 Vereinsgründung und erste „Große Kunstausstellung“ (seitdem jährlich stattfindend)
1970 Ankauf des Ganserhauses
1975 Eröffnung der Galerie im Ganserhaus
Seit 1980er jährliche Mitgliederausstellungen
1988 Einweihung Skulpturenweg
Erste Vorsitzende des Vereins
1968–1978 Alexander Hatzl (C. A. Wasserburger)
1979–1983 Peter Wiench
1983–1989 Hans Thurner
1989–1993 Rudl Endriß
1994 Klaus Steindlmüller
1995 Gisela Albustin
1996–1997 Klaus Steindlmüller
1998–2006 Andreas Pytlik
2007–2008 Miguel Angel Hernández y Coll
2009–2015 Dr. Markus Brezina
2016–2022 Dominic Hausmann
Seit 2022 Katrin Meindl