Skulpturenweg
Das Wichtigste vorab: Der Skulpturenweg ist kein starres Gebilde – Bewerbungen für seine Ergänzung mit einer weiteren Skulptur sind willkommen und an den Vorstand des AK68 zu richten.
Nun aber zur Historie:
Ute Lechner, Künstlerin und Hans Thurner, Künstler, beide aktive Mitglieder des AK68 in verschiedenen Vorstandsämtern, entwickelten das Konzept für einen Skulpturenweg auf dem 1986 fertiggestellten Damm zum Schutz der Altstadt vor Hochwasser. 1988, zum 20-jährigen Bestehen des AK68, wurde das Vorhaben verwirklicht; die ersten Skulpturen und Installationen wurden aufgestellt.
Die innere Seite der Innschleife ist ein außergewöhnlicher Ausstellungsort für raumgreifende Kunstobjekte. Die Werke werden in einer einzigartigen Flusslandschaft präsentiert. Die Betrachtenden haben gleichsam als Kulisse stets den Inn und das gegenüberliegende Steilufer, die sog. Innleiten, vor Augen.
2013, zum 25-jährigen Jubiläum, schrieb Dr. Matthias Meindl:
“Der Skulpturenweg ist viel älter als der Inn.
Wer das nicht glaubt, möge bei Goethe nachlesen (im Feuilleton immer zitierfähig, Widerspruch gegen Goethe ist selten).”
Goethe schreibt in dem Gedicht „Dauer im Wechsel“:
„Gleich mit jedem Regengusse / Ändert sich dein holdes Tal, / Ach, und in dem selben Flusse / Schwimmst du nicht zum zweitenmal.“
“Die Skulpturen sehen sich also einem ewigem Werden und Vergehen gegenüber. Nichts bleibt so, wie es zu sein scheint. Kein Tropfen Wasser des Inns ist jemals den Skulpturen ein zweites Mal begegnet.
Beständig sind allein die Skulpturen, aufgerichtete Zeichen des Menschseins an diesem Fluss.
Mag der Inn gelegentlich aufbegehren, im Wandel der Jahreszeiten sich wild gebärden – er bleibt doch ein Strom von immer gleichen Wassermolekülen.
Anders als sonst ist es hier. Oftmals sonst begegnen geordnete, dem Rationalen verpflichtete Werke des Menschen dem Unregelmäßigen, Tragischen der Natur. Hier dagegen widersetzen sich die Skulpturen in ihrer Individualität der Gleichförmigkeit immer neuer Wassermoleküle.
Die Skulpturen und ihre Schöpfer laden den Betrachter seit 25 Jahren dazu ein, auch sich selbst an diesem Fluss als Individuum zu sehen und zu behaupten.”
Manche Skulpturen sind, der Zeit und Witterung geschuldet, verschwunden; neue sind hinzugekommen. Der Skulpturenweg ist mittlerweile auf 32 Werke von KünstlerInnen mit oftmals internationalem Bekanntheitsgrad angewachsen.