Unsere Vision

Der AK68 ist ein Zusammenschluss von Künstler-innen mit dem Anliegen, Kunst zu zeigen, sichtbar zu machen und zu vermitteln.

Eine Künstlervereinigung, die in der Stadt Wasserburg am Inn,  aber auch darüber hinaus wirken und Kunst und Kultur auch niederschwellig erlebbar machen will.

Mit Aktionen wie den Außenskulpturen zur Großen Kunstausstellung (GKA) rückt die Kunst in den Mittelpunkt der Stadt, wird kurzzeitig sogar zu deren Zentrum, das sie bespielt und belebt. Der seit 1988 existierende Skulpturenweg ist ein Teil der Stadt Wasserburg geworden und eine wichtige Attraktion für Bewohner und Besucher der Stadt.

Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Förderung von junger Kunst, denn das ist unsere und unserer Kultur  Zukunft. Mit dem Ferienprogramm für Kinder beginnt es, Ausstellungen mit Schülern und Studenten führen es fort. Mit der Akademie der Bildenden Künste München gibt es einen intensiven Austausch und Kooperationen.

Jedes Jahr wird ein Preis für junge Kunst vergeben, der ein Zeichen ist und den Nachwuchs motivieren & fördern kann.

Der kulturtheoretische Autodidakt Ludwig Volkmann beschreibt die Aufgaben der Kunstvereine so: „Wie unsere Museen nicht bloß tote Stapelplätze aufgehäufter Kostbarkeiten bilden dürfen, so müssen auch unsere Kunstvereine über die bloße Schaustellung und Einzelbelehrung hinaus kräftig und selbsttätig in das geistige Leben der Gegenwart eingreifen, sie müssen sich zu Trägern der großen neuen Ideen und Aufgaben machen, die gebieterisch an uns herantreten, wollen sie nicht selbst den Zusammenhang mit dem Leben verlieren und der Stagnation verfallen“.

Mit all diesen Aktivitäten sucht der Arbeitskreis 68 seit seiner Gründung im Jahr 1968 Antworten auf die eine Frage: Wohin will die bildende Kunst?

Der Kunsthistoriker Reinhard Müller-Mehlis schrieb im Vorwort des Katalogs zur (Großen) Kunstausstellung 1976 des damals noch jungen AK68:

„Eine Privatinitiative wie diese ist immer auch ein Beitrag zum Spiel der Kräfte und Meinungen, ein Vorschlag zur Güte und ein Manifest derer, die guten Willens sind. Wasserburg hat die Chance seiner Künstlergemeinschaft. Geschichte und Gegenwart, Ortsklima und alpenländische Nachbarschaft, Weitläufigkeit und Heimattreue, Neuartiges und Althergebrachtes: nur an wenigen Stellen gedeiht diese fruchtbare Mischung so gut wie hier.“

Diese vor Jahrzehnten von Reinhard Müller-Mehlis formulierte Wahrnehmung ist auch heute noch gültig; der AK68 und Wasserburg am Inn haben sich diese Eigenschaften bewahrt. Seit damals hat sich aber dennoch viel, sehr viel verändert. Was nun könnte die wichtigste dieser Veränderungen sein? Mit welcher Auswirkung auf die bildende Kunst?

Mögliche Antwort: Der denkende, wach durchs Leben gehende Mensch sieht sich im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts mehr denn je einer verwirrenden Anzahl von Deutungen der Wirklichkeit gegenüber. Und: In dieser Lage das Bewusstsein für die Realität zu schärfen, die Realität von deren Deutungen abzugrenzen, ist eine umso wichtigere Aufgabe (auch) der bildenden Kunst. Das ist ebenfalls ein Anliegen des AK68.

Ein Zitat aus einem Interview, das Hannah Pilarczyk mit dem Filmregisseur Ali Abbasi („Border“, 2018; „Holy Spider“, 2022; „The Apprentice“, 2024) führte, soll dieses Anliegen verdeutlichen (In: Spiegel Online, vom 20.10.2024; online unter: https://www.spiegel.de/kultur/kino/donald-trump-film-the-apprentice-du-kannst-uns-eher-plutonium-kekse-verkaufen-als-diesen-film-a-f3db4b6b-57b9-4314-901e-fa0851c9c5ac; 20.10.2024).

Abbasi sagte: 

„Die meisten Menschen benötigen das Gefühl, die Wirklichkeit begreifen zu können. Mich als Künstler fasziniert es hingegen, wenn sich die Wirklichkeit nicht so leicht fassen lässt. Ich bin da eine Art Quantenphysiker: Ich liebe das Chaos. Aber einem Taxifahrer, Hausmeister oder Lehrer geht es in der Regel nicht so. Die beschäftigen sich nicht von Beruf aus mit rivalisierenden Konzepten von Realität. Die brauchen politische Wahrheiten und Fakten zur Orientierung. Das Heikle ist aber: Die werden sie nicht bekommen.“

Der AK68 möchte einen solchen künstlerischen Blick auf die Wirklichkeit fördern. Er lädt KünstlerInnen dazu ein, diesem Vorhaben zu dienen und das Publikum daran teilnehmen zu lassen.